Bali

Für mich ist mit der Reise nach Bali ein langersehnter Traum in Erfüllung gegangen! Ich wollte schon immer hierher und jetzt habe ich es tatsächlich geschafft. Und nach unserer Reise imCampervan fühlen wir uns hier jetzt auch wie zwei Könige. Den ersten Tag haben wir am Meer und am Pool im Resort verbracht, haben Piña Coladas für 6€ geschlürft, uns zwei Stunden massieren lassen und nach über 6 Monaten habe ich das erste Mal wieder ein richtig gutes (und wie kann es auch anders sein - günstiges -) Steak gegessen. Was für ein Leben! Der erste Eindruck hier ist super positiv: Wetter toll, Menschen super freundlich und Essen grandios. 
Unser Hotel
Unser Hotel

1. Pura Ulun Danu Beratan Temple

An unserem zweiten Tag haben wir ein bisschen Sightseeing gemacht. Unser Taxi-Fahrer Ambrosius hatte ganz schön was zu tun mit uns. Der erste Stop war der wunderschöne Pura Ulun Danu Beratan Tempel im Norden Balis. Die Fahrt dorthin dauert von Kuta, wo wir wohnen, etwa zwei Stunden und ist wahnsinnig interessant: Man fährt vorbei an Tempeln, schäbigen Häuschen, Shops, Obstständen, Reisfeldern etc. - wahnsinnig toll! Der Tempel selber hat auch alle Erwartungen übertroffen! Die ganze Anlage war so friedlich und spirituell und überall hat es total gut gerochen. Ein kleiner Fun-Fact nebenbei: man darf den Tempel als Frau nicht betreten, wenn man grade seine Periode hat; haben Julia und ich ja beide nochmal Glück gehabt :-D

2. Ubud

Anschließend ging es ins Zentrum Balis nach Ubud. Dort haben wir und die Reisterrassen und den Affenwald angeschaut. Ich habe bis dahin noch nie einen Affen "in freier Wildbahn" gesehen. Die Kerlchensind aber ziemlich witzig. Ich war der beste Affenjäger überhaupt und habe richtig coole Videos von den Äffchen gemacht. Das Highlight war definitiv, dass wir einen Affen gesehen haben, der seinkleines Affenbaby gerade füttert... und dann wenige Minuten später, während er noch das Affenbaby gehalten hat, von hinten genommen wurde - wenn ihr versteht, was ich meine. Willkommen in derTierwelt! 
Reisterrassen in Ubud
Reisterrassen in Ubud

Ubud selber ist ein total schöner Ort mit ganz vielen schönen Boutiquen! Ich hätte gerne ein bisschen dort geshoppt aber so langsam platzt mein Koffer aus allen Nähten und die 30kg Freigepäck habe ich leider auch schon überschritten. Also nur Windowshopping! Außerdem gab es dort ganz viele tolle Restaurants zu super günstigen Preisen, da haben wir natürlich nach einem langen Sightseeing-Tag auch zugeschlagen. In dem ganzen Ort riecht es total gut, da die Laden- und Restaurantbesitzer an ihre Türen so kleine Behälter mit Blumen legen. 
Der freundliche Besitzer des Restaurants, in dem wir gegessen haben, hat uns dann die Rückfahrt mit seinem Cousin organisiert. Die einstündige Fahrt war richtig cool, da der Fahrer uns ganz viel über Bali und die balinesische Kultur erzählt hat. Zum Beispiel sind knapp 90% der Balinesen Hindu und ihre Namen setzen sich zusammen aus der Kaste, in die sie geboren wurden, der Zahl, die anzeigt ob sie das erste, zweite, dritte,... Kind der Familie sind und dann schließlich der persönliche Name. Dann hat er uns erzählt, dass man in Bali meist um die 2.000.000 Rp (umgerechnet ca. 140€) verdient. Ich habe dann gefragt, ob pro Woche, aber er meinte pro Monat. Deshalb ist es für ihn auch bisher ein unerfüllter Traum, nach Europa zu reisen, da es einfach zu teuer ist. Deshalb freut er sich, auf diese Weise Menschen aus anderen Ländern und Kulturen kennen zu lernen. Außerdem hat er uns ein bisschen über die nicht-existenten Verkehrsregeln aufgeklärt. In Bali fährt nämlich jeder kreuz und quer, wie er gerne möchte, Vorfahrt hat das größte Auto und so viele Roller wie hier habe ich in meinem Leben noch nicht gesehen. Das Hauptkommunikationsmittel ist die Hupe. Laut unserem Fahrer gibt es ganz eindeutige Unterschiede zwischen dem Hupen, wenn man überholt, sich begrüßt oder wütend ist. Achja, und beeindrucken konnten wir ihn leider auch nicht damit, dass wir auf der Autobahn teilweise keine Geschwindigkeitsbegrenzung in Deutschland haben, denn in Bali kann jeder so schnell fahren wie er will. Na gut! :-) 

Gili Trawangan

Auch wenn wir in Bali nicht all zu viel Zeit hatten, wollten wir unbedingt zumindest einen Tag und eine Nacht auf einer der Gili-Inseln verbringen. Diese gehören zwar zur indonesischen Insel Lombok, sind aber von Bali auch recht gut mit einem Schnellboot zu erreichen. 
Morgens früh um 7 Uhr wurden wir von einem kleinen Bus abgeholt und dann ins etwa eine Stunde entfernte Padang Bai gefahren. Dort haben wir uns dann im sogenannten Office - ein Schreibtisch mitten auf dem Gehweg - eingecheckt und unser Boot geboardet. Die Gili Inseln sind eine ziemliche Touristenattraktion und dementsprechend kamen wir uns wie Ölsardinen vor, eng aneinander gequetscht in dem kleinen Boot. Zwei Stunden später kamen wir dann auf Gili Trawangan an; und das Flair dieser Insel ist schwer zu beschreiben! Überall an der Strandpromenade gibt es süße Boutiquen, Strandbars und Restaurants, auf den Straßen fahren kleine Pferdekutschen rum, das Wasser ist türkisblau und der Strand weiß - wahnsinnig schön!! 
Abends sind wir dann einmal über die Insel durch das Dorf der Einheimischen - vorbei an schäbigen Häuschen, Hühnern, Pferden, einem Fußballplatz - zum Sunset Point marschiert, um uns dort den Sonnenuntergang anzuschauen. 
Beachbar am Sunset Point
Beachbar am Sunset Point
Übernachtet haben wir übrigens im Mango Tree Homestay bei Kitty. Sie ist vor etwa neun Monaten von Deutschland nach Indonesien ausgewandert und betreibt jetzt hier ein Homestay. Das ist soetwasähnliches wie bei uns eine Pension. Sie lebt quasi mit ihren Gästen, bzw. ihre Gäste leben in ihrem zu Hause. Das Mango Tree Homestay ist ganz schnuckelig und super herzlich, morgens gab essogar füruns Banana Pancakes zum Frühstück auf der Veranda. 
Wie sollte es aber auch anders sein, hatten Julia und ich trotzdem eine kleine, etwas skurille Überraschung auf Gili. Während wir geschlafen haben, hat sich anscheinend ein anderer Gast mitten in der Nacht in unser Zimmer verirrt. Mich hat 5 Minuten bevor er unser Zimmer betreten hat das Gebet aus der naheliegenden Moschee geweckt, auf einmal öffnet sich die Tür und ein großer, schwarzer Mann steht im Zimmer. Ich hab ja schon viel erlebt, aber sowas nun echt noch nicht. Ich habe ihn dann gefragt, was er macht und ob er bitte unser Zimmer verlassen könnte. Darauf hat er mir dann geantwortet "Willst du das denn wirklich?" - auf die Frage musste ich jetzt nicht so lange überlegen. Das ganze war mir schon a weng (wie Julia sagen würde) unheimlich. Als ich ihm dann versichert habe, dass ich will, dass er geht, ist ihm irgendwie erst aufgefallen, dass er im falschen Zimmer ist. Er ist dann gegangen, um fünf Minuten später wieder zu kommen, um sich zu entschuldigen. Danach habe ich dann mal die Tür abgeschlossen.